Tour: Schleswig-Holstein an einem Tag

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Heute war ein trauriger Tag!

Um auf andere Gedanken zu kommen und die Decke nicht auf den Kopf fallen zu lassen, hab ich eine abenteuerliche Tour in Angriff genommen.

Da hatte ich mir vorgenommen, meine schwerkranke Tante, die ich schon Jahre nicht mehr gesehen hab, zu besuchen und mich dabei auf eine längere Autofahrt für heute eingestellt, als mir früh morgens von diesem Unterfangen abgeraten wurde – es sei leider schon zu spät. :-( Ich behalte Sie jetzt so in Erinnerung, wie ich sie zuletzt erlebt habe…

Beim Frühstück hab ich noch darüber nachgedacht; mich dann in den üblichen Computerwahn verstrickt, aber keine richtige Lust bekommen –- immerhin hatte ich mich schon auf der Autobahn gesehen und das bei dem tollen Wetter da draußen. Was nun…?

Beim Durchklicken durch die "Neueste Caches" Liste ist mir gestern schon ein Cache auf Seite drei (oder so) nur deshalb aufgefallen, weil er inmitten der anderen als einziger noch nicht geloggt worden war. Und das, obwohl er bereits vor 5 Tagen veröffentlicht wurde. Seltsam… Neugier… aber auch nachvollziehbar, denn bei dem Cache handelt es sich um eine Challenge: Schleswig-Holstein an einem Tag … ganz schön happig!

Bis jetzt erstreckten sich meine Ausflüge ins nördliche Land ja ausschließlich auf die eigene Region hier und mal den Nachbarkreis im Westen und mal im Osten, aber das ist auch alles noch wunderbar zu erreichen. Für alles andere ist da schon eine längere Rundreise von Nöten, und die macht man nicht mal eben so nebenbei. Oder?

Da mir also eh gerade die Decke auf den Kopf gefallen war, die geplante Reise abgesagt werden musste und ich irgendwie das Bedürfnis hatte, raus zu gehen und an was komplett anderes zu denken, klickte ich mich "mal so ein wenig durch die Kreise", die es zu bereisen galt -- eine Bookmarkliste angelegt, zwei Caches aus jeder Region drauf, Fahrt noch etwas optimiert, um so wenig Umwege wie möglich in Kauf nehmen zu müssen -- und fertig war die Tour. Dummerweise war es mittlerweile schon kurz vor 2 Uhr mittags -- eigentlich keine Zeit mehr, um mit so einer Tour noch anzufangen, aber…

Also auf geht's! Nach mehrfachem wieder-hoch-rennen weil dies vergessen, jenes vergessen, Jacken noch mitnehmen, Fotoapparat, ach ja: Lampen -- wer weiß, wie lange es dauert (gute Entscheidung!!) -- und dann einfach mal los und schauen, wie weit man so kommt. Immerhin: abbrechen kann man ja jederzeit immer noch, nicht wahr? ;-)

Und so begann ich diese Tour: halbwegs gut vorbereitet, aber spät in der Zeit. Der erste Cache im Nachbarkreis Herzogtum Lauenburg war ganz nett und schnell gefunden. Der nächste im Heimatkreis -- ein DNF. Also schnell weg und Ersatz suchen (hatte ich hier irgendwie nicht eingeplant). Zum Glück ohne nennenswerten Umweg einen gefunden und weiter. Segeberg: Schneller Fund, Pinneberg: schneller Fund, dann eine längere Fahrt nach Steinburg: ok, den hab ich nicht auf Anhieb gefunden; der brauchte eine Weile, aber dafür schon sehr nett.

Weiter DSC_0116.jpg Richtung Autobahn und ein paar Kilometer auf dieser nach Norden mit einem kurzen Abstecher rüber nach Bendorf in den Kreis Rendsburg-Eckernförde: weia — versucht, unauffällig zu sein, aber die Kühe hinterm Zaun haben mich derart lautstark in Empfang genommen, dass jeder im Ort gewusst haben musste, dass da wieder einer ist, der die Dose sucht ;-) — die ich dann auch nach kurzer Verschnaufpause und nochmaligem Lesen der Beschreibung ("Der Besitzer des magnetfreundlichen Objekts weiß Bescheid") in den Händen hielt. Wieder zurück auf die Bahn für eine Ausfahrt und die Pendlerdose bei Schafstedt in Dithmarschen geloggt. Tolle "Veräppelung" an den vermeintlichen Koordinaten, aber alles ist gut ausgegangen.

Weiter nach Nordfriesland, wo ein schneller Fund in der Nähe einer Schleuse auf mich wartete. Noch kurz getankt und einen Bissen für unterwegs mitgenommen und auf nach Osten — so langsam neigt sich die Sonne wieder nach unten und das kann ja bekanntlich schnell gehen. Wenigstens noch die nächsten beiden im Hellen loggen und dann mal weiter sehen.

Ein TB-Hotel ist für so etwas immer gut geeignet — dachte ich. Dumm nur, wenn man bei springenden Koordinaten einen Large nicht findet! Im dritten oder vierten Anlauf hab ich dann an etwas entfernterer Stelle von unten eine Tüte entdeckt und dachte: das muss er sein. Also außen herum von der anderen Seite heran: Tüte war nur Dreck, aber was ist dass denn da drüber? ;-) Der alte Trick… Schönes Hotel! Und sehr sorgfältig die Betten gemacht! Auf geht's nach Flensburg, wo ein simpler Petling auf mich wartete — und noch im Hellen, also alles gut :-)

Jetzt begann die Zeit davon zu laufen. Nicht, dass ich mir darüber direkt Gedanken gemacht hätte, aber man weiß ja nicht, was man so raus gesucht hat, und im Dunklen mit Lampen rumfuchteln ist halt auch nicht überall die beste Tat. Aber das sollte nicht das Problem sein. In Kiel angekommen lag der Primärcache in einem abgeschlossenen Parkhaus. Dumm gelaufen. Wer lesen kann… wieso steht das auch nur in einem Nebensatz so erwähnt, dass man es auch anders interpretieren kann? Na gut, wo ist der nächste? Und wieso hab ich hier überhaupt keinen anderen raus gesucht? Zu dem Alternativcache hab ich irgendwie die Ausfahrt verpasst, aber dafür gab es an der nächsten großen Kreuzung, an der ich anhielt gleich direkt einen. Perfekt – und jetzt schnell ab zurück auf die Bahn und nach…

Neumünster. Hier erwartete mich dann wieder einer der nettesten heute: ein Cache mit Parkplatz. Wie praktisch — da störte es auch nicht, dass sich dieser halt in einem Wohnviertel befindet und auch nicht, dass just zum Zeitpunkt des Enttarnens sich aus dem Nachbarhaus eine ganze Gesellschaft verabschiedete. Sind die wohl alle dort gewohnt ;-) Gleich um die Ecke, nur zwei Dörfer weiter ist man schon im Kreis Plön, wo ein kleiner Cache in total abgelegener Gegend auf mich wartete — ohne Probleme auch mit Lampe kein Ärgernis.

Jetzt auf zum Endspurt — Ostholstein und Lübeck. Dicht beieinander und so verhielten sie sich auch beim Finden der Caches. In Stockelsdorf wurde der angefahrene Cache von einer Gruppe Jugendlicher belagert. Zum Glück gab es gerade mal 200 Meter und irgendwas weiter einen weiteren, den ich nach kurzer Suche finden konnte. Also auf in die nahegelegene Hansestadt, wo das Theater erst so richtig anfing: Cache 1: Hauptstraße (ok um diese Zeit), direkt vor der Feuerwache. Koordinaten zeigen mal auf den Gehweg, mal ins Gebüsch, aber nicht auf die Notrufsäule, wie der Name des Caches besagt. Weder hier noch da noch dort konnte ich auf die schnelle etwas finden, denn von oben wurde ich schon vom Einsatzdienst beobachtet. Also zurück zum Wagen und Caches in der Nähe finden. Gar nicht so einfach, wenn man nur Tradis in Angriff nimmt. Der nächste war beim Max Bahr im Industriegebiet. sonntags eigentlich nicht das Problem, aber es gab in der Nähe noch einen Burger King Drive-In und zu alledem: dort wo die Koordinaten hingezeigt haben, gab es zig mögliche Verstecke. Dort jetzt mit der Taschenlampe in einer dunklen Ecke rum suchen bis der Wachdienst kommt? Nein danke. Also: was gibt's noch? Ah, da ist noch einer ein paar hundert Meter weiter. Ausgestiegen, hingelaufen: Hauptstraße mit Kreuzung, Hotel gegenüber, viel Betrieb und direkt vor einem mehrstöckigen Wohnhaus. Ok: noch einmal lesen: "ist festgeschraubt" hm… und der Hint half angesichts der ungemütlichen Umgebung auch nix — na danke. Wo ist der Nächste?

Letztendlich wurde ich ein paar hundert Meter bei den Telekomikern schnell fündig (warum hab ich den nicht gleich aufgesucht??) und konnte endlich zum Challenge-Final fahren. Immerhin schön abgeschieden im Industriegebiet — wenn man mal von der nahegelegenen Polizeistation absieht ;-) Die haben aber nichts bemerkt und so konnte ich den Tag erfolgreich um 22:22 mit dem FTF abschließen.

Schon verrückt, was man alles so unternimmt, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber Spaß gemacht hat es ja auch irgendwo.

Gibt's das Ganze eigentlich auch für NRW? ;-)

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